Die Bezeichnung Beringungszentrale (BZ) Hiddensee leitet sich von der kleinen Ostseeinsel Hiddensee ab, auf der bereits im Jahre 1936 die Vogelwarte Hiddensee als ornithologisches Forschungsinstitut der Universität Greifswald gegründet worden war. Ab 1964 fungierte diese einzige rein ornithologisch ausgerichtete Forschungseinrichtung der DDR auch als nationale Beringungszentrale, die eigene Vogelringe ausgab.
Der Hiddensee-Ring ist durch seinen Einsatz in verschiedensten Forschungsprojekten, u.a. auf der Antarktischen Halbinsel, in der Mongolei und auf hoher See, in aller Welt bekannt.
Nach 1990 hatte die BZ Hiddensee im Zusammenhang mit der Umgestaltung der Hochschullandschaft in Ostdeutschland zeitweilig um ihren Bestand zu kämpfen. Wegen des besonderen Interesses, das die ostdeutschen Bundesländer an einer kontinuierlichen Naturschutzforschung haben, schlossen ihre Umweltminister 1994 ein Verwaltungsabkommen zur gemeinsamen Finanzierung der BZ Hiddensee ab. Seither arbeitet sie im Auftrag dieser fünf Bundesländer als eigenständige Einrichtung, also nicht mehr der Universität Greifswald angehörend, als ein eigenes Dezernat in der Abteilung 2, Naturschutz und Großschutzgebiete, am Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie (LUNG) des Landes Mecklenburg-Vorpommern.
Literatur: KÖPPEN, U. 2008: Sieben Jahrzehnte Vogelwarte Hiddensee – Ein Rückblick. In: BENKE, H. (Hrsg.): Die Vogelwelt der Insel Hiddensee. Meer und Museum (Sonderband) 21: 9-24.